In Zeiten wie diesen, in den Schulen und andere Bildungseinrichtungen geschlossen sind, die Menschen sich nicht mehr treffen können wie gewohnt, bekommen die digitalen Medien einen großen Zuspruch. Auf einmal ist der Begriff Webinar nicht mehr fremd, ist es gar nicht mehr so merkwürdig an Videokonferenzen teilzunehmen oder in einem virtuellen Meetingraum Workshops zu machen.
Ich selbst nutze die Flut an Angeboten, die gerade auf dem Markt erscheint und bin begeistert wie schnell so viel Wissen auf einmal kurzfristig abrufbar ist. Als ich das erste Mal online gelernt habe, musste auch ich mich an die Formate gewöhnen, finde sie aber genial.
Viele sind kostenlos. Das ist toll, aber alle, die etwas kosten, sind das Geld auch Wert. Dazu gleich mehr.
Seit einigen Jahren bin ich schon großer Fan von der Kombination verschiedener Lehr- und Lernformen. So eben auch vom Blendet Learning. Ich biete sie deshalb auch überzeugt an, stoße aber bei den E-Learning Elementen oft noch auf Skepsis.
Blended Learning - was bedeutet das?
Blended Learning ist die Kombination aus E-Learning in Selbstlernphasen und den klassischen Präsenzformen wie Workshops oder Seminaren.
In den E-Learning-Phasen rufen die Teilnehmer die Inhalte online ab und erarbeiten die Inhalte selbstständig (lernen und erarbeiten selbst - also Selbstlernen). Eine Hilfestellung ist meist dadurch gegeben, dass zum Coach/ Trainer per Email Kontakt aufgenommen werden kann, oder so genannte Q+A (Questions and Answers) Calls (Videokonferenzen) angeboten werden. So können auftretende Fragen geklärt werden.
In den Präsenzphasen wird dann wie gewohnt in Gruppen gemeinsam gelernt, Inhalte erarbeitet und der Trainer/ Coach/ Lehrer ist wie gewohnt als Ansprechpartner und Moderator vor Ort und vermittelt die Inhalte praktisch, im Frontalunterricht oder eben in Form von Gruppenarbeiten und dergleichen.
Wieso perfekte Kombi?
Mit der Kombination aus E-Learning und Präsenzschulungen erreiche ich jeden Lerntypen. Der visuelle bekommt über das Lesen und die aufbereiteten Inhalte online zum Erarbeiten oder als Video den Input, den er braucht. Der auditive kann Videos online sehen oder sich teilweise auch Texte vorlesen lassen oder einen passenden Podcast nutzen. Der haptische Typ hat gute Lernmöglichkeiten durch Spiele, Zuordnungen usw. sein Wissen online zu erarbeiten. In der Gruppe bekommen wieder alle Lerntypen ihre passende Lernform geboten.
Zudem haben diejenigen, die lieber allein in ihrem eigenen Tempo lernen, keinen Gruppendruck, sondern können sich die Inhalte in den E-Learning Zeiten in Ruhe erarbeiten. Diejenigen, die lieber mit anderen in der Gruppe lernen, haben die Möglichkeit dies in den Präsenzphasen zu tun oder bereits online in Gruppen-Calls.
Was bringt das?
Je mehr wir dem Lerntyp entsprechen, desto einfacher erreicht derjenige das Lernziel, feiert Erfolge und ist motiviert das neue Wissen umzusetzen. Zudem sprechen wir in der Kombination der Lehrformen wirklich alles Sinne an und sorgen somit dafür, dass sich Inhalte einfacher gemerkt werden können.
Wir können mit E-Learning im Vorfeld von Seminaren zu dem Thema auch ein gewisses Grundwissen sicherstellen, das wir dann am Präsenztag voraussetzen können.
Wie geht das?
Das Angebot an Online-Schulungen, Webinaren usw. ist sehr vielfältig. Entweder gibt es bereits als Blendet-Learning konzipierte Konzepte oder aber ich suche mir E-Learning Inhalte passend zu Präsenzangeboten heraus und "baue" mir die Kombination quasi selbst.
Ich selbst arbeite schon länger mit einigen meiner Kunden mit Blended-Learning. Die Vorteile liegen auf der Hand. Hinzu kommt, dass die Selbstlernphasen zeit- und ortsunabhängig gestaltet sein können. So muss nicht immer gleich ein Arbeitstag dafür ausfallen oder ich muss nicht nach einer Schicht noch zu einer Schulung fahren, sondern kann die Inhalte abrufen wenn es mir passt.
Geht alles auch als E-Learning?
Nicht alle Inhalte lassen sich online abbilden. Praxis kann nicht komplett ersetzt, aber sinnvoll ergänzt werden. Ein ganz einfaches Beispiel sind alle handwerklichen Tätigkeiten. Natürlich kann ich in einem Video zeigen wie ein Hefezopf hergestellt wird. Es aber praktisch umzusetzen ist etwas ganz anderes.
Genauso ist eine theoretische Reklamation online simuliert eine ganz andere Nummer als den aufgebrachten Kunden vor Ort live zu betreuen.
Theoretische Inhalte lassen sich hervorragend abbilden und online im Selbstlernen vermitteln. Die Praktischen noch dazu und man ist komplett mit allem Wissen ausgerüstet. :)
Kostet das ?
Momentan gibt es besonders viele Webinare und andere Online-Angebote gratis. Auch in "normalen Zeiten" gibt es immer mal wieder gratis Angebote, in denen Themen schon einmal in Grundzügen vermittelt werden. Wer jedoch detailliert und in der Tiefe ein Thema lernen möchte, eventuell auch mit Unterlagen, und zudem Begleitung in Anspruch nehmen möchte, muss dafür zahlen. Genau wie bei Präsenzschulungen. Das ist auch logisch,denn auch die E-Larning Schulungen müssen erarbeitet, vorbereitet, geplant und hergestellt werden. Da steckt viel Arbeit dahinter. Aber der Mehrwert ist es - wie immer beim Lernen - auch Wert. Denn das ist fürs Leben und wir lernen nie aus. Warum dann nicht auch mal in verschiednen Formen?
Neugierig geworden? Gerne berichte ich mehr oder stelle einmal vor wie so etwas aussehen kann.
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Mareike Harms (Dienstag, 19 Mai 2020 18:56)
Hallo liebe Gesa,
das liest sich wirklich gut. Derzeit studiere ich auch von zu Hause und es ist tatsächlich so, dass durch die Methodenvielfalt mehr in meinem Kopf hängen bleibt. Da ich nicht nur kognitiv lerne sondern auch konstruktivistisch.
Viele liebe Grüße aus dem Norden